DAS UNTERRICHTSPRINZIP DER PRIMARIA (ZWEITE ENTWICKLUNGSSTUFE: 6-12 JAHRE)

 

Mittels der großen Erzählungen (Cosmic-Tales), der Zeitleisten, Charts und Ge­schichtslektionen bekommen die Kinder einen räumlichen und zeitlichen Überblick über die Entwicklungen unseres Universums. Einzelne Fachbereiche werden in ei­nem übergeordneten Rahmen vernetzt dargeboten und führen so zu einem Verständ­nis, dass alles in unserem Kosmos zusammenhängt. Das Wort „Kosmos“ bedeutet „Ordnung“. Unser höchstes Anliegen ist es, dem Kind zu ermöglichen, die Ordnung des Universums zu verstehen - statt Details auswendig zu lernen. Alle Details gehören zum Ganzen und sie sind vernetzt zu betrachten. Alle Dinge, unbelebte Materie, Le­bewesen – Pflanzen, Tiere, Menschen -, stehen in (teilweise) wechselseitigen Abhän­gigkeiten, den sogenannten „Interdepenzen“. Durch das Erforschen eines, vom Kind gewählten, Details kann es auf die Zusammenhänge im großen Ganzen schließen und

so schult es seine Fähigkeit zum abstrakten Denken.

Kinder der Primarstufe besitzen die Fähigkeit mit Fleiß und Ernst ihrer Arbeit zu begegnen. Sie verlangen nach großen Themenbereichen, es interessiert sie brennend, warum es so auf der Welt ist und wie die Welt funktioniert.  Ihr Interesse übersteigt das unmittelbar sensorisch Erfahrbare. Die Kinder interessiert, was weit entfernt ist (Sterne), was lang vergangen ist (Caesar), was zu groß ist, um es anzufassen (die Welt), was zu klein ist, um es anzufassen (Moleküle). Ihre Gier nach Wissen und nach in­tellektueller Eroberung betrifft die ganze Welt, das ganze Universum und alle Zu­sammenhänge, die von (Natur-)Gesetzen gelenkt werden. Wir verwenden auch den griechischen Begriff Kosmos – diese Kinder haben ein kosmisches Interesse, dem wir gerecht werden können.

Wir vermitteln ihnen die Dankbarkeit für die Errungenschaften der Kulturgeschichte und den Beitrag der vielen namenlosen Helden, sowie von Helden, Heiligen, großen WissenschaftlerInnen, die dieser Verehrung würdig sind. Wir heben  die Großartigkeit und Schönheit hervor und stellen die Kinder nicht vor Probleme oder Katastrophen, die sie handlungsunfähig machen. Wir bieten ihnen die große Ordnung des Univer­sums und ermöglichen ihnen sie zu durchschauen und erfassen zu können.

Das Wissen um Ordnung und Harmonie im Kosmos baut im Kind Vertrauen und Sicherheit auf. Wenn sich Kinder als Teil dieser Harmonie und Ordnung erleben, wer­den sie verantwortungsbewusst mit ihrer Umwelt umgehen.

Die Primarstufenkinder sind in drei Lebensbereichen zuhause: in der Familie, in der Schule und in der Gesellschaft. Sie werden Stück für Stück zu einem aktiven Mitglied der Gesellschaft. Um auch die nahe oder weite Umgebung der Schule in den Lernpro­zess zu integrieren, haben die Kinder die Möglichkeit ein Going-Out zu planen und durchzuführen. So lernen die Kinder ganz selbständig Informationen zu beschaffen und sich in der Welt zu behaupten. Auf diese Weise können sie ein Selbstbild entwi­ckeln, wie es in der Schule nicht möglich ist. Auf diese Weise geben wir Kindern die Möglichkeit, das Universum jenseits des Klassenraumes zu erforschen und zu begrei­fen. Wir würdigen damit ihr Entwicklungspotential.

Ziel der kosmischen Erziehung ist, die Kinder in Beziehung zu allen Dingen im ge­samten Universum zu bringen, damit sie sich selbst als Teil dessen erleben können. Alles auf der Welt hat eine kosmische Aufgabe - dient dem Ganzen - so kann das Kind Verantwortung für das Ganze entwickeln, und so seine persönliche kosmische Aufga­be finden.

Respekt vor dem Kind, seiner Entwicklung, seiner Persönlichkeit und seiner persönli­chen kosmischen Aufgabe schafft eine respektvolle Haltung des Kindes vor der Um­welt und in so einer Haltung braucht es keinen Kampf und keinen Krieg. Das ist die wesentliche Voraussetzung für die Zufriedenheit des Individuums und somit auch der Baustein für eine Friedenserziehung.